
Carsten Tempski ist als Health Manager für das Gesundheitssystem in den Amazon-Logistikzentren in Deutschland zuständig.
Carsten Tempski, Health Manager, und Bernward Siebert, Betriebsarzt in Bad Hersfeld, erläutern im Interview die Bedeutung des Gesundheitsmanagements bei Amazon.
Carsten, was kann man sich unter deiner Stellenbezeichnung „Health Manager“ vorstellen?
Carsten: Ich bin für das gesamte Gesundheitssystem in den Amazon-Logistikzentren in Deutschland zuständig: Arbeitsmedizin, gesundheitsfördernde Maßnahmen und die Wiedereingliederung nach längerer Krankheit. Ich kümmere mich darum, dass Management, Betriebsrat und Mitarbeiter hier Hand in Hand arbeiten. Bald wird übrigens jedes Logistikzentrum einen eigenen Health Manager haben.
Warum ist das Thema Gesundheit denn überhaupt so wichtig für Amazon?
Carsten: Wir wollen, dass unsere Mitarbeiter in Beruf und Privatleben gesund bleiben, motiviert sind und gerne arbeiten. Deswegen setzen wir alles daran, die Arbeitsbedingungen so zu optimieren, dass arbeitsbedingte Erkrankungen die Ausnahme bleiben.
Bernward: Es ist eine große Aufgabe, die Mitarbeiter gesund zu halten. Und Menschen, die schon in irgendeiner Form beeinträchtigt sind, müssen wir natürlich Arbeiten zuordnen, die sie nicht zusätzlich belasten.
Bernward, könntest du erzählen, wie dein Arbeitstag als Betriebsarzt normalerweise abläuft?
Bernward: Ein Schwerpunkt meiner Arbeit sind Mitarbeiter mit Leistungseinschränkung. Ich spreche mit ihnen und schaue, wo sie gut eingesetzt werden können. Das Ziel ist es, eine Tätigkeit zu finden, die zu ihrer Leistungsfähigkeit passt.
Kannst du uns auch sagen, wo Amazon hier im Vergleich mit ähnlich großen Firmen steht?
Bernward: Verglichen mit anderen Betrieben aus der Logistikbranche ist noch Luft nach oben. Die bieten teilweise ein größeres Portfolio an betrieblicher Gesundheitsvorsorge und auch verpflichtende Vorsorgeuntersuchungen. Mit den lokalen Gesundheitsmanagern wird das Thema Gesundheit in an den einzelnen Standorten bei uns eine viel größere Bedeutung bekommen.
Gibt es denn auch Dinge, die ich selbst tun kann?
Carsten: Viele Arbeitsunfälle passieren, weil jemand den Anweisungen nicht folgt. Diese Regeln haben alle einen Grund. Ein zweiter wichtiger Punkt sind die ergonomischen Grundregeln aus unserem SMART-Training. So werden körperliche Belastungen reduziert und Unfälle vermieden.

Bernward Siebert ist Betriebsarzt bei Amazon in Bad Hersfeld.
Wie kann ich andere Krankheiten, zum Beispiel Erkältungen, vermeiden?
Carsten: Im Herbst und Winter sind vor allem Händewaschen und Desinfizieren wichtig. Außerdem sollte man Körperkontakt vermeiden, wenn man selbst krank ist. Man sollte auch zu allen gesetzlich vorgesehenen Vorsorgeuntersuchungen gehen und Impfungen regelmäßig auffrischen lassen. Im Sommer wird das Trinken oft unterschätzt, dabei ist es wichtig für die Schleimhäute, damit sie Krankheitserreger besser aufhalten können. Auch angemessene, luftige Kleidung ist hilfreich – dann kann die Luft über der Haut besser ausgetauscht werden.
Bernward: Wer gesund bleiben will, sollte seinen Körper trainieren und nicht zum Bewegungsmuffel werden. Die Arbeit kann einen da unterstützen, aber trotzdem muss man auch körperliche Aktivität in sein Privatleben einbauen.
Nehmen wir mal an, dass ich morgens aufwache und mich nicht gut fühle. Sollte ich trotzdem zur Arbeit kommen, wenn es irgendwie geht?
Carsten: Wer krank ist, der soll auch daheimbleiben. Einerseits natürlich, um rasch wieder gesund zu werden. Zum anderen, weil ein kranker Mitarbeiter vermutlich keine große Unterstützung für das Team wäre und schlimmstenfalls auch noch andere ansteckt. Wichtig ist dabei die rechtzeitige Meldung bis 30 Minuten vor der Schicht, damit das Team auf den Ausfall reagieren kann. Dabei muss der Krankheitsgrund nicht angegeben werden, sondern nur die voraussichtliche Dauer.
Könnt ihr uns zum Abschluss noch einen Ausblick auf die Zukunft geben?
Carsten: Sobald die Gesundheitsmanager vor Ort sind, werden wir das ganze Thema Wiedereingliederung optimieren. Außerdem wird es jedes Jahr zwei Gesundheitstage in allen Logistikzentren geben und wir werden am Thema Jobrotation arbeiten, um einseitige Belastungen zu vermeiden.
Dieses Interview ist im Original in der Amazon-Mitarbeiterbroschüre „Schon gewusst?“ erschienen.
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