
Der Erfinder der Meyer-Spider, Patrick Meyer (33), arbeitet seit mehr als drei Jahren im Koblenzer Logistikzentrum.
Kontinuierliche Verbesserungen und Innovationen prägen die Abläufe in unseren Logistikzentren. Sie führen nicht nur zu Arbeitserleichterungen für unsere Mitarbeiter, sondern auch zu einem besseren Service für Amazon-Kunden. Viele Ideen kommen direkt von unseren Mitarbeitern. Eine Erfindung ganz besonderer Art ist der „Meyer-Spider“, benannt nach seinem Schöpfer, dem Logistikmitarbeiter Patrick Meyer. Sein Gerät vereinfacht die tägliche Arbeit und tut Gutes für die Umwelt. In einigen europäischen Amazon-Logistikzentren ist der Meyer-Spider bereits im Einsatz und hilft, Folien zu sparen: Mithilfe des Gerätes können Transportboxen auch ohne Sicherungsfolie auf Paletten stabilisiert und sicher durch die großen Lagerhallen befördert werden. Im Interview verrät der gelernte Metallbauer, der bei Amazon in Koblenz im Wareneingang unter anderem für das Einlagern der Artikel verantwortlich ist, wie er auf seine geniale Idee gekommen ist.
Woher kommt denn der Name Meyer-Spider? Wird das Gerät auch wirklich überall so genannt?
Streng genommen sieht der Meyer-Spider ja nicht aus wie eine Spinne. Der Name kommt einfach von meiner großen Leidenschaft, der Terraristik (Anm.: Planung, Einrichtung und Betrieb von Terrarien). Zu Hause habe ich inzwischen mehrere hundert Vogelspinnen. Meyer-Spider ist auch der Name, der bei uns meistens verwendet wird.
Wozu dient der Meyer-Spider eigentlich?
Bei uns im Logistikzentrum transportieren wir jeden Tag sogenannte Leertotes, also leere Transportboxen, auf Paletten über einige hundert Meter. Damit sie dabei nicht verrutschen oder kippen, werden sie normalerweise vollständig mit Folie umwickelt. Der Meyer-Spider verbindet dagegen ganz einfach vier Totes, so dass sie sich durch ihr Eigengewicht stabilisieren. Pro Palette sparen wir so schätzungsweise an die 25 Meter Folie.
Wie bist du überhaupt auf die Idee gekommen, dass für etwas wie den Meyer-Spider Bedarf besteht?
Also, zum einen war das Einfolieren von Paletten etwas umständlich. Man musste mehrere Runden um die Palette drehen, bis die Transportboxen sicher mit Folie verpackt waren. Das kann man sich mit dem Meyer-Spider natürlich sparen. Aber was mir aus Umweltgründen noch viel wichtiger war: dass der Meyer-Spider wiederverwendbar ist. Ich habe mir einige Wochen lang angeschaut, wie viel Folie für den Transport benötigt wird und wollte dringend etwas dagegen unternehmen.
Wie war der Weg von der ersten Idee zum fertigen Meyer-Spider?
Das ging alles ganz schnell. Eines Abends habe ich im Keller einen ersten Prototyp gebastelt. Im Gegensatz zum fertigen Spider war der noch nicht aus Metall, sondern einfach aus Sperrholz. Am nächsten Morgen habe ich den Entwurf dann bei uns im Logistikzentrum vorgestellt. Kurz danach bin ich mit meinem Vorgesetzten auch schon in eine Behindertenwerkstatt hier in der Nähe gefahren und habe den Leuten dort das Konzept erklärt. Da wurden dann die ersten richtigen Spiders hergestellt.
Und wird der Meyer-Spider jetzt schon überall im Logistikzentrum in Koblenz eingesetzt?
Wir haben ihn schon seit eineinhalb Jahren im Einsatz. Allerdings setzen wir an vielen Stellen auch noch Folie ein. Da gibt es zum einen diverse Sicherheitsvorschriften von Seiten der Berufsgenossenschaft. Im Gegensatz zur Folie verbindet der Spider die Totes nämlich nicht fest mit der Palette. Zum anderen haben wir schlicht und einfach noch nicht ausreichend Spiders im Logistikzentrum.
Meinst du, dass es den Meyer-Spider bald in allen Logistikzentren geben wird?
Einige Logistikzentren in Tschechien und Polen setzen schon den Spider ein. Grundsätzlich sollte der Spider aber überall da funktionieren, wo die gleichen Totes genutzt werden wie bei uns – zumindest solange die Abläufe ähnlich sind.
Was ist das für ein Gefühl, wenn man seine eigene Erfindung im täglichen Einsatz sieht?
Ehrlich gesagt bin ich schon ein bisschen stolz auf mich. Es ist auf jeden Fall ein schönes Gefühl zu wissen, dass ich etwas Bleibendes geschaffen habe, das so positive Effekte auf die Umwelt und die Arbeit im Logistikzentrum hat.
Das vollständige Interview ist in der Amazon Mitarbeiterzeitschrift „Von A bis Z“ erschienen.
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